Leitfaden: Degu-Nachwuchs – Von der Trächtigkeit bis zu den ersten Schritten
Verfasst: 8. Jun 2025, 13:37
Hallo zusammen,
nach unserem Leitfaden zur verantwortungsvollen Zucht wollen wir uns heute dem widmen, was danach kommt: dem kleinen Wunder des Degu-Nachwuchses.
Egal ob der Nachwuchs geplant war oder eine Überraschung ist – zu wissen, was passiert und was zu tun ist, gibt Sicherheit und hilft, den Kleinen den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen.
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Teil 1: Die Trächtigkeit – Das große Warten
Die Trächtigkeit bei Degus ist für Nagetiere ungewöhnlich lang und erfordert von dir Geduld und besondere Fürsorge.
Dauer der Trächtigkeit:
Ein Degu-Weibchen ist im Durchschnitt 90 Tage (ca. 87-93 Tage) trächtig. Das ist eine lange Zeit, in der sich die Jungtiere im Bauch der Mutter vollständig entwickeln.
Anzeichen einer Trächtigkeit:
Teil 2: Die Geburt – Ein kleines Wunder geschieht
Die Geburt selbst verläuft meistens heimlich und ohne Komplikationen.
Ablauf der Geburt:
Nichts! Die wichtigste Regel lautet: Nicht stören! Beobachte das Geschehen nur aus der Ferne. Jede Störung bedeutet Stress und kann die Geburt verzögern oder zu Komplikationen führen. Greif nur ein, wenn du offensichtliche, lebensbedrohliche Probleme bemerkst (z.B. ein Junges steckt fest, starke Blutungen).
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Teil 3: Die ersten Tage und Wochen – Kleine Entdecker
Degu-Babys sind sogenannte Nestflüchter. Das bedeutet, sie kommen weit entwickelt zur Welt.
Der Zustand nach der Geburt:
Teil 4: Der Weg in die Selbstständigkeit
Der letzte Schritt ist entscheidend, um den Kreislauf unerwünschter Vermehrung zu durchbrechen.
Der wichtigste Termin: Geschlechtertrennung!
Mit spätestens 6 Wochen müssen die jungen Böckchen von ihren Schwestern und der Mutter getrennt werden. Weibchen können bereits in diesem Alter geschlechtsreif werden! Eine genaue Geschlechtsbestimmung ist hierfür unerlässlich. Im Zweifel lieber einmal mehr einen erfahrenen Halter oder Züchter fragen.
Abgabe ins neue Zuhause:
Die Jungtiere sollten mindestens 8 Wochen bei der Mutter und den Geschwistern bleiben. In dieser Zeit lernen sie alles, was für ein Degu-Leben wichtig ist. Eine zu frühe Abgabe kann zu Verhaltensproblemen führen.
Ich hoffe, dieser Leitfaden gibt euch einen guten Überblick über diese aufregende Zeit!
Liebe Grüße,
Patrick
nach unserem Leitfaden zur verantwortungsvollen Zucht wollen wir uns heute dem widmen, was danach kommt: dem kleinen Wunder des Degu-Nachwuchses.

Egal ob der Nachwuchs geplant war oder eine Überraschung ist – zu wissen, was passiert und was zu tun ist, gibt Sicherheit und hilft, den Kleinen den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen.
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Teil 1: Die Trächtigkeit – Das große Warten
Die Trächtigkeit bei Degus ist für Nagetiere ungewöhnlich lang und erfordert von dir Geduld und besondere Fürsorge.
Dauer der Trächtigkeit:
Ein Degu-Weibchen ist im Durchschnitt 90 Tage (ca. 87-93 Tage) trächtig. Das ist eine lange Zeit, in der sich die Jungtiere im Bauch der Mutter vollständig entwickeln.
Anzeichen einer Trächtigkeit:
- In den ersten Wochen ist eine Trächtigkeit kaum zu erkennen.
- Ab der 5.-6. Woche beginnt das Weibchen merklich an Gewicht zuzulegen.
- In den letzten 2-3 Wochen wird die "Birnenform" unverkennbar: Der Bauch wird rund und breit.
- Mit etwas Glück und Ruhe kannst du in den letzten Wochen sogar die Bewegungen der Babys im Bauch fühlen oder sehen.
- Die Zitzen können etwas anschwellen und werden sichtbarer.
- Ernährung: Das Degu-Weibchen hat einen erhöhten Bedarf an Proteinen, Kalzium und Energie. Hochwertige Kräuter, Saaten und gelegentlich eine Nuss unterstützen sie.
- Stress vermeiden: Sorge für eine ruhige Umgebung. Das Weibchen sollte nicht mehr unnötig herausgefangen oder gejagt werden.
- Käfigsicherheit: Stell sicher, dass die Mutter nirgends tief fallen kann. Hohe Sprünge sollten vermieden werden.
Teil 2: Die Geburt – Ein kleines Wunder geschieht
Die Geburt selbst verläuft meistens heimlich und ohne Komplikationen.
Ablauf der Geburt:
- Die Geburt findet meistens in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden statt, wenn die Tiere sich sicher und ungestört fühlen.
- Das Weibchen sucht sich einen geschützten Platz, oft in einem Nest aus Heu und anderem Material.
- Sie bringt die Jungen nacheinander zur Welt, nabelt sie selbstständig ab, leckt sie trocken und frisst die Nachgeburt. Das Fressen der Nachgeburt ist ein normales, instinktives Verhalten und versorgt die Mutter mit wichtigen Nährstoffen.
- Die ganze Gruppe hilft oft mit. Andere Weibchen oder (falls noch vorhanden) der Vater agieren als "Hebammen", helfen beim Säubern und wärmen die bereits geborenen Jungen, während die Mutter weitere zur Welt bringt.
Nichts! Die wichtigste Regel lautet: Nicht stören! Beobachte das Geschehen nur aus der Ferne. Jede Störung bedeutet Stress und kann die Geburt verzögern oder zu Komplikationen führen. Greif nur ein, wenn du offensichtliche, lebensbedrohliche Probleme bemerkst (z.B. ein Junges steckt fest, starke Blutungen).
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Teil 3: Die ersten Tage und Wochen – Kleine Entdecker
Degu-Babys sind sogenannte Nestflüchter. Das bedeutet, sie kommen weit entwickelt zur Welt.
Der Zustand nach der Geburt:
- Die Kleinen haben ein vollständiges Fell und bereits Zähnchen.
- Ihre Augen sind bei der Geburt oder kurz danach bereits geöffnet.
- Sie wiegen zwischen 10 und 20 Gramm.
- Sie sind sofort mobil und beginnen schon nach wenigen Stunden, neugierig ihre Umgebung zu erkunden.
- Die erste Woche: Die Jungtiere werden von der Mutter und der Gruppe gesäugt und gewärmt. Sie nehmen schnell an Gewicht zu und üben bereits, auf wackeligen Beinen zu laufen. Sie beginnen, an Heu und fester Nahrung zu knabbern, um von den Großen zu lernen.
- Woche 2-4: Sie werden immer aktiver, klettern, spielen und ahmen das Verhalten der erwachsenen Tiere nach. Die Aufnahme von fester Nahrung nimmt zu, obwohl sie immer noch gesäugt werden.
- Woche 4-6: Die Entwöhnung von der Muttermilch beginnt. Die Kleinen sind nun fast vollständig auf feste Nahrung umgestiegen. Ihr Sozialverhalten prägt sich in den wilden Spielen mit den Geschwistern aus.
Teil 4: Der Weg in die Selbstständigkeit
Der letzte Schritt ist entscheidend, um den Kreislauf unerwünschter Vermehrung zu durchbrechen.
Der wichtigste Termin: Geschlechtertrennung!
Mit spätestens 6 Wochen müssen die jungen Böckchen von ihren Schwestern und der Mutter getrennt werden. Weibchen können bereits in diesem Alter geschlechtsreif werden! Eine genaue Geschlechtsbestimmung ist hierfür unerlässlich. Im Zweifel lieber einmal mehr einen erfahrenen Halter oder Züchter fragen.
Abgabe ins neue Zuhause:
Die Jungtiere sollten mindestens 8 Wochen bei der Mutter und den Geschwistern bleiben. In dieser Zeit lernen sie alles, was für ein Degu-Leben wichtig ist. Eine zu frühe Abgabe kann zu Verhaltensproblemen führen.
Ich hoffe, dieser Leitfaden gibt euch einen guten Überblick über diese aufregende Zeit!

Liebe Grüße,
Patrick
